Der Heidelberger Innovationsindex (H2I): Wie innovativ ist Deutschland wirklich?


Executive Summary

Einfach erklärt: Was der H2I misst, warum er wichtig ist und wie Politik, Forschung und Unternehmen davon profitieren.

Schnellnavigation:Warum ein Menschen-zentrierter Innovationsindex? · Was misst der H2I? · Methodik in Kürze · Mehrwert für Politik, Forschung, Unternehmen · Ausblick

Innovation entscheidet über Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und gesellschaftlichen Fortschritt. Klassische Kennzahlen – etwa F&E-Ausgaben, Patente oder Start-ups – erfassen jedoch primär System- und Outputperspektiven. Der Heidelberger Innovationsindex (H2I) schließt eine Lücke: Er macht die Innovationsbereitschaft von Menschen sichtbar – also, wie offen, risikobereit und zukunftsorientiert Bürgerinnen und Bürger neuen Technologien gegenüberstehen.

Warum ein Menschen-zentrierter Innovationsindex?

Ob Künstliche Intelligenz, erneuerbare Energien oder neue Arbeitsformen – erfolgreiche Diffusion hängt nicht nur von Technik oder Förderung ab, sondern davon, ob Menschen bereit sind, Innovationen anzunehmen, zu lernen und in ihren Alltag zu integrieren. Der H2I betrachtet diese Dimension von unten nach oben und beantwortet Fragen wie:

  • Wie reagieren Menschen spontan auf neue Technologien?
  • Wie stark ist das Vertrauen in die eigene Anpassungsfähigkeit und in die gesellschaftliche Innovationskraft?
  • Welche Rolle spielen Fehlertoleranz, Lernbereitschaft und das soziale Umfeld?

Kernidee: Der H2I ergänzt makroökonomische Indikatoren um eine sozialpsychologische Perspektive – die innere Innovationskraft einer Gesellschaft.

Was misst der H2I konkret?

Der H2I basiert auf einem wissenschaftlich entwickelten Fragebogen mit drei Bausteinen:

  1. Kernfragen (1–8): Innovationsoffenheit, Risikobereitschaft, Zukunftsvertrauen, Fehlertoleranz, Lernbereitschaft. Beispiel: „Wenn Sie von einer völlig neuen Technologie hören – was ist Ihr erster Impuls?“
  2. Verhaltensvalidierung (11–16): Konkrete Aktivitäten der letzten 12 Monate, etwa Beta-Tests, Online-Kurse, Teilnahme an Innovations-Events, Umsetzung eigener Ideen oder Investitionen.
  3. Kontext & Persönlichkeit (17–20): Lebenssituation, subjektive Tech-Kompetenz, Big-Five-Offenheit – zur Einordnung von Profilen und Zielgruppen.

Methodik in Kürze (einfach erklärt)

Jede Antwort wird auf eine 0–100-Punkte-Skala übertragen. Aus den Kernfragen entsteht der Basisscore. Die Behavioral Validation – also gemeldetes Verhalten – fließt als zweite Ebene ein und verhindert, dass reine Lippenbekenntnisse den Index verzerren. Zusätzlich kann die Antwortgeschwindigkeit ausgewertet werden, weil spontane Antworten oft implizite Haltungen widerspiegeln.

Das Ergebnis ist ein Gesamtscore zwischen 0 und 100, der die individuelle Innovationsbereitschaft abbildet und in Zeitreihen, Regionen oder Zielgruppen vergleichbar macht.

Mehrwert für Politik, Forschung und Unternehmen

Politik & Gesellschaft

Der H2I zeigt regionale Unterschiede und demografische Muster auf – ein Kompass für passgenaue Förderpolitik, Technologie-Transfer und Bildung. Er macht sichtbar, wo Akzeptanzbarrieren liegen und welche Maßnahmen greifen.

Forschung

Als empirisches Instrument ist der H2I anschlussfähig an Modelle wie die Diffusion of Innovations oder Technology Acceptance. Längsschnitt- und Kohortenanalysen werden möglich; Korrelationen mit Persönlichkeits- und Akzeptanzskalen erhöhen die Aussagekraft.

Unternehmen & Organisationen

Der H2I hilft, Innovationskulturen zu messen, Weiterbildungsbedarfe zu identifizieren und Change-Prozesse gezielt zu steuern – intern (Belegschaften, Teams) wie extern (Kundensegmente, Märkte).

Use Cases: Standortvergleiche, Zielgruppenprofile, Monitoring von Transformationsprojekten, Evaluation von Förderprogrammen.

Ausblick: Frühwarnsystem und Steuerungsinstrument

Regelmäßige H2I-Erhebungen zeigen, wie sich die Innovationsbereitschaft in Deutschland entwickelt – als Frühwarnsystem in Zeiten schneller technologischer, ökologischer und geopolitischer Veränderungen. Der Index unterstützt faktenbasierte Entscheidungen: Innovation wird damit nicht nur erfunden, sondern auch angenommen, erlernt und gelebt.

Fazit: Der Heidelberger Innovationsindex (H2I) macht die menschliche Seite der Innovation messbar – und liefert Politik, Forschung und Unternehmen ein praktisches, vergleichbares und erweiterbares Werkzeug für eine zukunftsfähige Gesellschaft.

© H2I Research – Heidelberger Innovationsindex. Für Rückfragen und Kooperationen: mail@heydelberger.de