Wie Unternehmenskultur, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft die Innovationskraft formen
Warum ein Rückblick auf diese Studie?
Innovation ist heute mehr denn je nicht mehr nur ein Modewort, sondern eine Überlebensfrage für Unternehmen und gerade im aktuellen Wirtschaftskontext (im Jahr 2025). In Zeiten von Ressourcenknappheit, Digitalisierung und globalem Wettbewerbsdruck müssen Organisationen innovativer denn je sein. Genau hier setzt die Studie von Raphaël Murswieck aus 2019 an: Sie untersucht, wie kulturelle, technologische und strukturelle Faktoren gemeinsam die Innovationsleistung von Organisationen beeinflussen – mit besonderem Fokus auf den europäischen Raum.
Ziel der Arbeit war es, ein praxisnahes Modell zu entwickeln, das Unternehmen hilft, Innovation systematisch zu fördern – und zwar nicht nur im Sinne technischer Neuerungen, sondern als ganzheitlichen Wandel, der auch ökonomische, ökologische und soziale Aspekte umfasst.
Was ist Innovation – und was ist sie nicht?
Innovation ist mehr als ein neues Produkt. Sie bedeutet laut Murswieck:
„Invention + Exploitation“ – also die Kombination aus Erfindung und erfolgreicher Umsetzung.
Das umfasst nicht nur Produkte, sondern auch Prozesse, Geschäftsmodelle, Marketingformen und sogar Unternehmenskultur. Innovation ist ein Mehrwert, der sich erst entfaltet, wenn eine neue Idee tatsächlich angewendet und genutzt wird.
Dabei wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden:
- Produktinnovation
- Prozessinnovation
- Marketinginnovation
- Geschäftsmodell-Innovation
Und: Innovation ist nicht gleich Kreativität – Kreativität ist die Quelle, Innovation die Verwertung.
Die Relevanz für die Praxis: Warum sollten Unternehmen jetzt handeln?
- Digitalisierung verändert die Spielregeln – Wer Technologien nicht aktiv integriert, wird abgehängt.
- Kreislaufwirtschaft ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern wirtschaftlich sinnvoll: Weniger Abhängigkeit von Rohstoffen, neue Geschäftsmodelle wie Leasing oder Sharing, und gesteigerte Kundenbindung.
- Kultur wird zum Erfolgsfaktor: Nationale und organisationale Kultur beeinflussen maßgeblich, ob Innovation gedeiht oder scheitert.
Studien zeigen: Unternehmen mit offener, vertrauensvoller und diverser Unternehmenskultur sind deutlich innovationsstärker.
Die Kernaussagen der Arbeit im Überblick
- Innovation braucht Kultur: Ohne innovationsfreundliches Umfeld in der Organisation entstehen gute Ideen, aber keine Umsetzung.
- Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft gehören zusammen: Digitale Technologien können Kreislaufansätze effektiv unterstützen (z. B. durch Datenerfassung, Energieeffizienz, transparente Lieferketten).
- Fokus auf die „Fuzzy Front End“-Phase: Die frühe Phase des Innovationsprozesses (Ideenfindung & Bewertung) ist entscheidend – wird aber in der Praxis oft vernachlässigt.
- Ein integratives Innovationsmodell ist nötig: Ein Modell, das digitale Potenziale, kulturelle Voraussetzungen und zirkuläres Wirtschaften miteinander verbindet, kann Unternehmen helfen, nachhaltige Innovation systematisch umzusetzen.